Vom 19.07 bis 28.07 besuchte ich die Junior Akademie NRW, die im Schloss Haus Overbach, in Barmen, einem Dorf in der Nähe von Jülich, stattfand. Die Kurse selbst fanden im Nebengebäude, dem sog. Science-College statt.
Um an der Junior Akademie teilnehmen zu dürfen, musste ich mich erst einmal bewerben. Dabei bekam ich Unterstützung von Herrn Sellmann, der die Idee überhaupt erst hatte.
Vor meiner Ankunft wusste ich nicht so recht, was genau auf mich zukommen würde und hatte einige Bedenken, die sich aber schnell legten. ‚‚Schule in den Ferien‘‘ - das war der Gedanke, den wohl die meisten Jugendlichen anfangs hatten und ich kann vorwegnehmen, dass sich der Gedanke als falsch herausstellte.
Nach der Zimmereinteilung bekamen wir den Tagesplan: der Tag war von 7:30 Uhr bis 22:30 Uhr vollgeplant; es ist eben eine Akademie. Am ersten Abend gab es dann das erste Kennenlernen im Kurs mit den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen und unseren beiden Kursleitern Lucas und Alina.
Insgesamt gab es drei Kurse: Psychologie, Forensik und Nanotechnologie. Ich nahm an Letzterem teil. Am ersten Morgen ging es dann, genau wie ab da an jeden Tag, in die Kurse. Als Mittagsprogramm konnte man sich dann für Sport oder Chor entscheiden. Danach fand dann die zweite Kursschiene statt und am Abend folgten dann die KüA (kursübergreifende Angebote), bei denen Jugendliche ihren eigenen Kurs leiten und die Anderen sich dann einen der angebotenen Kurse aussuchen und an diesem teilnehmen konnten. Hier war das Ziel, sich untereinander besser kennenzulernen und natürlich auch neue Dinge auszuprobieren. Vom Zauberwürfellösen bis zu Yoga war alles dabei.
Jeden Abend gab es zwei Schienen mit immer unterschiedlichen Angeboten, die jeweils 1,5 Stunden dauerten. Danach begann dann auch fast schon die Nachtruhe. An dem Tagesplan änderte sich nicht mehr viel, außer dass nun noch zusätzlich um 7 Uhr Frühsport angeboten wurde. Was vielleicht wie ein stark durchgetakter Tag klingt – und auch ist – wurde für die 53 TeilnehmerInnen schnell zur Routine und auch ich gewöhnte mich schnell daran.
In meinem Kurs stand am Morgen immer Physik und auch Mathematik auf dem Plan. Die Kenntnisse brauchten wir für spätere Berechnungen. Von der Quantenphysik, über Funktionen bis hin zu Polynomen behandelten wir verschiedenste Themen. Zur zweiten Kursschiene kamen wir immer mit langer Kleidung, denn diese brauchten wir für das nachmittägliche Experimentieren. Meistens gab es erst eine kurze Einleitung in den chemischen Vorgang hinter dem Experiment, danach zogen alle Schutzmäntel und Schutzbrillen an und wir legten mit dem Experimentieren los. Das hat mir immer besonders viel Spaß gemacht und wir durften viel ausprobieren.
Da das Kursthema Nanotechnologie war, drehten sich logischerweise auch die Experimente darum: u. A. stellten wir Nanogold her, untersuchten den Lotuseffekt, bauten unsere eigene Solarzelle nach, betrachteten die Photokatalyse und den Tyndall-Effekt – also Dinge, die man in der Schule größtenteils gar nicht oder zumindest nicht so genau behandeln kann.
Die TeilnehmerInnen waren alle sehr nett und jeder Einzelne war dankbar, ein Teil der Akademie sein zu dürfen, was man an der Begeisterung, die in den Kursen herrschte, merkte. Die Pausen, beispielsweise während der Mahlzeiten, nutzten wir immer zum Reden und verstanden uns alle direkt. An zwei Abenden fand eine kleine Feier statt, bei der alle gemeinsam tanzten, und einmal grillten wir. Die Zeit verging wie im Flug und zehn Tage nach Ankunft hieß es dann fast schon wieder Abschied nehmen.
Der letzte Tag war der Tag der Rotation, definitiv ein Highlight, bei dem alle drei Kurse sich gegenseitig zeigen wollten, was sie in ihren Kursen zuvor gemacht und gelernt hatten. Dafür wurden alle in Gruppen eingeteilt und haben nicht nur einen Einblick in die anderen Kurse bekommen, sondern musste auch den eigenen Kurs präsentieren. Im Psychologiekurs wurde eine Studie präsentiert, die an den TeilnehmerInnen durchgeführt wurde und ein Persönlichkeitstest gemacht. Im Forensikkurs wurde eine Blackstory vorgestellt, die von den anderen gelöst werden musste und nebenbei lernten wir noch einige Dinge über Täterbestimmungen. Mein Kurs hatte einen Escaperoom geplant, bei dem die Gruppen durch Experimentieren auf ein Lösungswort kommen sollten. Danach gab es noch einen Auftritt des Chors und wir bekamen Akademieshirts, die einige Teilnehmer selbst gestaltet hatten.
Dann hieß es Abschied nehmen, und unsere gemeinsame Zeit endete schließlich. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich eine tolle und lehrreiche Zeit hatte, viele spannende Erfahrungen gemacht und neue Freunde kennengelernt habe. Jedem, der die Möglichkeit dazu hat, kann ich nur empfehlen, sich für die Akademie zu bewerben. Ich bin dankbar, diese Chance gehabt zu haben.
Von Hanna K. (EF)