Plakat: Jüdisches Leben in Düsseldorf

Die Geschichte des Holocausts ist auch in Düsseldorf tief verankert. Zahlreiche Straßen erinnern an die jüdische Kultur, sowie an Persönlichkeiten, die entweder selbst Opfer der Verfolgung waren oder sich für die jüdische Gemeinschaft und das Gedenken eingesetzt haben. Diese Straßennamen sind nicht nur Wegweiser, sondern auch Mahnmale, die uns an die Verantwortung erinnern, die Geschichte nicht zu vergessen.

Lili-Marx-Straße
Lili Marx war eine Düsseldorfer Jüdin, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurde. Die Benennung der Straße ehrt ihr Schicksal und steht symbolisch für die vielen jüdischen Frauen, die unter dem NS-Regime litten. Ihr Name mahnt uns, die individuelle Geschichte hinter den Opfern nicht zu übersehen.

Erika-Mann-Straße
Erika Mann (1905–1969) war die Tochter von Thomas Mann und eine Kritikerin des NS-Regimes. Als Jüdin und politische Gegnerin musste sie Deutschland früh verlassen und setzte sich aus dem Exil gegen die nationalsozialistische Diktatur ein.

Paul-Spiegel-Platz
Paul Spiegel (1937–2006) war Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und setzte sich für jüdisches Leben in Deutschland nach dem Holocaust ein. Die Straße liegt nahe der Jüdischen Gemeinde Düsseldorfs, was seine tiefe Verbundenheit mit der Stadt widerspiegelt.

Zietenstraße
In der Zietenstraße befindet sich Düsseldorfs größte jüdische Gemeinde. Die Straße mahnt zwar nicht, jedoch ist sie von großer Bedeutung für Jüdinnen und Juden in Düsseldorf.

Kasernenstraße
Hier befand sich eine der Synagogen Düsseldorfs, die in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt wurde. Die Zerstörung der Synagoge war ein frühes Zeichen der Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung, die schließlich in den Holocaust mündete.

Theodorstraße (Albert-Einstein-Gymnasium)
Albert Einstein, einer der größten Physiker der Geschichte, war jüdischer Herkunft und floh vor den Nationalsozialisten in die USA. Die Theodorstraße, an der das Albert-Einstein-Gymnasium liegt, erinnert indirekt an seine Geschichte.

Bankstraße (Chabad-Zentrum)
Auf der Bankstraße befindet sich heute ein Chabad-Zentrum. Dort finden täglich Gottesdienste statt, jüdische Feiertage werden zelebriert, die Tora gelernt und Feste gefeiert. Für die jüdische Kultur sind Zentren wie diese von wichtiger Bedeutung.

Grafenberger Allee
An der Grafenberger Allee befand sich früher eine jüdische Schule. Diese diente als wichtiger Bildungsort für jüdische Kinder in Düsseldorf, bevor sie in der Zeit des Nationalsozialismus geschlossen wurde. Ihre Existenz erinnert an die einst lebendige jüdische Gemeinschaft in der Stadt.

Kaiserswerther Straße (Jüdische Grundschule / Kindergarten)
In der Kaiserswerther Straße befindet sich eine jüdische Grundschule und ein Kindergarten. Diese Bildungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle für die Erhaltung der jüdischen Kultur und Tradition in Düsseldorf. Hier werden Kinder in einem geschützten Umfeld nach jüdischen Werten unterrichtet.

Rosa-Wellinger-Platz
Der Rosa-Wellinger-Platz erinnert an Rosa Wellinger, eine jüdische Bürgerin Düsseldorfs. Ihr Name steht stellvertretend für das Schicksal vieler jüdischer Menschen, die während des Holocausts verfolgt wurden. Der Platz soll das Gedenken an diese Geschichte wachhalten und ein Zeichen gegen das Vergessen setzen.

Diese Straßennamen sind nicht bloß Schilder – sie sind Teil unserer kollektiven Erinnerung. Indem wir uns mit ihren Geschichten auseinandersetzen, verhindern wir das Vergessen und tragen dazu bei, dass sich solch ein Unrecht nie wiederholt. Gedenken kann durch Bildung, künstlerische Projekte oder Gedenkveranstaltungen geschehen – entscheidend ist, dass es aktiv bleibt und uns stets an unsere Verantwortung erinnert.