Schülerinnen und Schüler der EF und Q1 besuchten gemeinsam mit den Philosophielehrkräften Gülşen Y. und Rudi A. eine philosophische Ausstellung im Dortmunder U. Die von der Ruhr-Universität Bochum organisierte Ausstellung stellte eine zentrale Frage in den Fokus: Wie nehmen wir die Welt wahr – und wie verlässlich ist diese Wahrnehmung?
Anhand interaktiver Illusionen und Täuschungen konnten die Schüler selbst erleben, wie unser Gehirn Sinneseindrücke verarbeitet und manchmal sogar „erfindet“. Ein Beispiel dafür war ein Experiment, bei dem sich die Farbe eines Bildes langsam veränderte, ohne dass es bewusst wahrgenommen wurde. „Ich habe die Veränderung nicht bemerkt – und doch war sie da. Das hat mich erschreckt und mich darüber nachdenken lassen, was sich sonst noch alles verändert, ohne dass ich es merke“, reflektierte Maya W. aus der Q1 nach der Exkursion.
Neben spannenden Wahrnehmungsexperimenten verfolgte die Ausstellung auch das Ziel, Philosophie auf eine neue Art erlebbar zu machen. Sie verdeutlichte, dass philosophische Fragen nicht losgelöst von den empirischen Wissenschaften existieren, sondern dass beispielsweise auch die Neurowissenschaften tiefgehende philosophische Konsequenzen haben – etwa für unser Verständnis von Realität und Wahrheit.
Nach der Ausstellung hielt der Neurowissenschaftler Professor Peter König einen Vortrag und stellte den Schülern den Kompassgürtel vor – ein Gerät, das den Orientierungssinn schärft, indem es sanfte Vibrationen in Richtung Norden sendet. Die spannende Frage: Lassen sich unsere Wahrnehmung und unser Bewusstsein gezielt erweitern oder sogar verändern?
Im Anschluss diskutierten die Schüler ihre Eindrücke mit dem Philosophen Professor Albert Newen aus philosophischer Perspektive. Besonders spannend war, dass sie hier einen Einblick in die akademische Auseinandersetzung mit diesen Themen erhielten und sehen konnten, wie Philosophie und Wissenschaft ineinandergreifen.
Die Exkursion hat eindrucksvoll gezeigt, dass philosophisches Denken nicht abstrakt sein muss – sondern direkt an unsere Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse anknüpft.