„Dieser Brief soll Sie daran erinnern, dass alles irgendwann wieder gut wird, bleiben Sie stark und tapfer!“
„Dieses Jahr ist wahrscheinlich ziemlich hart für Sie gewesen, deshalb hoffe ich, dass Sie Ihre Familie bald wiedersehen und umarmen können.“
“Halten Sie durch!“
„Gemeinsam schaffen wir das durch die Coronazeit!“
„Verliert die Hoffnung nicht. Schenkt euch gegenseitig Liebe. Wenn wir alle zusammenhalten, wird alles wieder gut.“
„Es ist bewundernswert, wie Sie die Lage bewältigen…“
Das sind nur einige Zeilen von unseren kleinen großen Helden, mit denen sie den BewohnerInnen des Senioren- und Pflegeheims ProTalis in dieser Notlage eine Freude machten und Hoffnung spendeten. Und das mit nicht mehr als einem Stift und Papier. Schule zeigt sich nicht nur als Ort, an dem fachliche Inhalte gelehrt, sondern auch Kompetenzen wie soziales Handeln vermittelt werden, und das geht auch in Zeiten wie diesen, wie die SchülerInnen des FRG bewiesen.
Schon im ersten Lockdown suchten sie Möglichkeiten, von ihrem neuen Alltag zu erzählen und nutzten jede Chance, sich zu erkundigen, wie es den anderen ging. Sie fragten sich vermehrt, wie Menschen in anderen Lebenslagen die Zeit der Isolation erlebten und so entwickelten wir gemeinsam im Religionsunterricht auf Distanz die Idee, Briefe an unsere Nachbarn bei ProTalis zu senden: Schreiben gegen die Einsamkeit, für beide Seiten. Die SchülerInnen berichteten von ihren Tagen im Lockdown, welche Filme sie schauten, von Streitigkeiten mit den Geschwistern, Trampolin-Wettkämpfen und langen Spaziergängen mit den Eltern. Sie entwarfen eigene Witze, malten fleißig, schrieben eigene Märchen und schon bald wurden Familie und Freunde dazu aufgerufen, ebenfalls zu schreiben und Freude zu schenken.
In der Adventszeit und mit dem drohenden zweiten Lockdown griffen wir die Aktion erneut auf, diesmal größer und umfassender. Das gesamte FRG schrieb den BewohnerInnen in dieser besonderen Zeit innerhalb der Isolation, um zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Und das taten sie mit Erfolg, denn pünktlich zu Weihnachten erreichte ein Päckchen voll mit Briefen, Karten und Selbstgebasteltem das Senioren- und Pflegeheim und machte nicht nur den BewohnerInnen sondern auch den MitarbeiterInnen ein großes Geschenk, denn
„die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden!“.
„P.S.: Wir versprechen Ihnen, dass wir alles versuchen werden, damit die Pandemie endlich endet.“