Exkursion in die Mahn- und Gedenkstätte

ein Workshop zum Leben Düsseldorfer Kinder und Jugendlicher in der Zeit des Nationalsozialismus

Wir, die Klasse 9a, machten am 29.04.2022 einen Ausflug zur Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf. Im Voraus wurde die Klasse in zwei Gruppen geteilt, wobei eine Gruppe zuerst den Workshop „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ in der Mahn- und Gedenkstätte und die andere den Stadtrundgang zum Thema „Nationalsozialismus in Düsseldorf“ machte (danach wurde getauscht).
Eine der beiden Gruppen traf sich bereits um 8:15 Uhr mit Frau Kennerknecht an der Schule, um dann gemeinsam zur Bahn zu gehen und von dort aus in die Stadt, zur Mahn-und Gedenkstätte, zu fahren. Dort angekommen, wurden wir von einer Mitarbeiterin der Gedenkstätte empfangen, die uns zuerst die Geschichte des Gebäudes und der Gedenkstätte erzählte. Anschließend wurden wir in einen der beiden Ausstellungsräume geführt und bekamen auch dort eine kleine Führung, an die eine eigene Erkundung folgte, bei der die Schülerinnen und Schüler sich eigenständig umsehen konnten.
Das Thema des Tages war die Jugend im Nationalsozialismus, speziell gezeigt an Beispielsfällen aus Düsseldorf. Der Ausstellungsraum zeigte die Geschichten vieler Kinder und Jugendlicher anhand von Texten, Bildern, Interviews und vielem mehr. Danach trafen wir uns in einem Nachbarraum, es wurden Gruppen gebildet und jede Gruppe sollte sich mit einem speziellen Lebenslauf eines Düsseldorfer Kindes oder Jugendlichen auseinandersetzen. Dafür sollten die Informationen im Museum genutzt werden. Zudem bekam jede Gruppe in einer kleinen Kiste Symbole, die für Stationen im Leben der jeweiligen Person standen. Nach einer Arbeitszeit folgte die Besprechung der Ergebnisse aller im Foyer. Hier wurden alle Gegenstände aus der Kiste auf einen Zeitstrahl gelegt und mit der Person vorgestellt.
Zuletzt ging es noch in die Luftschutzkeller, die sich unterhalb des Museums befanden und noch original aus Kriegszeiten sind, für viele war dies ein Highlight, zu sehen und sich vorzustellen, wie das Leben in so einer Notsituation stattfindet. Darauf folgte eine Mittagspause, in der wir in Kleingruppen in der Stadt umhergehen durften.
Der Treffpunkt für den zweiten Teil der Exkursion war wieder die Mahn- und Gedenkstätte und es wurde mit der zweiten Gruppe getauscht. Wir gingen gemeinsam mit Frau Kennerknecht nach draußen, während die andere Gruppe mit Frau Elfers den Museumrundgang und den Workshop machte. Draußen, gegenüber des Gebäudes, erwartete uns bereits eine weitere Mitarbeiterin des Museums. Sie erklärte uns unter anderem die Wichtigkeit des Standortes und ging nochmals auf die Geschichte des Gebäudes ein. Anschließend ging es von dort aus zum Rathausplatz, der damals ein sehr wichtiger Platz für die Nationalsozialisten und ihre Politik war. Aufbauend auf das Wissen, das wir bereits im Geschichtsunterricht gelernt hatten, erfuhren wir einiges über die Situation in Düsseldorf während des Nationalsozialismus. Dann ging es zum alten Hafen, wo eine Staue zum Gedenken an weniger bekannte Opfer der NS-Zeit, nämlich der Sinti und Roma, aufgestellt worden ist. Die Statue soll das Sinti-Mädchen Ehra darstellen und stellvertretend für alle Roma und Sinti stehen, die während der Nazi-Zeit ebenfalls als unerwünscht Bevölkerungsgruppe galten und somit ausgegrenzt, verfolgt und getötet wurde, was heute oftmals vergessen wird.
Das letzte Ziel war das ehemalige Haus der jüdischen Familie Arom, in der die Eltern zwei von sechs Millionen jüdischen Menschen waren, die durch den Holocaust ums Leben gekommen sind. Vor ihrem Haus befindet sich ein sogenannter ,Stolperstein’. Dies sind Steine, die verteilt in Düsseldorf in den Boden eingelassen sind und auf einer Messingtafel Lebensdaten des getöteten Menschen eingraviert wurden, die durch den Holocaust ums Leben gekommen sind und in Düsseldorf gelebt haben. Nachdem wir ihre Geschichte kennengelernt hatten, ging es zurück ins Museum und der Ausflug endete.
Der Tag hat uns sehr nah an die Geschichte der Menschen gebracht, die während der Zeit der Nationalsozialisten in Düsseldorf gelebt haben und wir sind dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, den Ausflug durchzuführen. Wir alle haben viele neue und interessante Dinge gelernt und bedanken uns sowohl bei den Mitarbeiterinnen der Mahn- und Gedenkstätte für den lehrreichem Tag, als auch bei Frau Kennerknecht und Frau Elfers für die Organisation und Begleitung.

(verfasst von Hanna, Klasse 9a)

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