Unter der Moderation von Ilana Gluz, stellvertretende Vorsitzende des Jüdischen Studierendenverbandes e.V. NRW, wurde den Schülern die historische und kulturelle Bedeutung jüdischen Lebens in Europa und besonders in Deutschland nähergebracht.
Jüdisches Leben hat die europäische Kultur über viele Jahrhunderte hinweg maßgeblich geprägt. Musik, Literatur und andere Ausdrucksformen jüdischen Lebens waren jahrtausendelang ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes Europas. Dieser reiche kulturelle Austausch wurde jedoch durch den Zivilisationsbruch der Shoah jäh unterbrochen. Die grausamen Verbrechen während der Nazi-Herrschaft zielten darauf ab, die jüdische Kultur in Europa vollständig auszulöschen. Dies führte zu einem tiefen Einschnitt in das kulturelle Leben Deutschlands, von dem sich das Land bis heute nicht vollständig erholt hat.
.Bei der Veranstaltung im Friedrich-Rückert-Gymnasium wurden der Alltag und die Lebensrealität der Gäste umfassend thematisiert. Eliah Sakakushev-von Bismarck, Leiter der Villa Seligmann, einem Zentrum für jüdische Musik in Hannover, und Britta Shulamit Jakobi, Gründerin von Rimon Productions und Schauspielerin, teilten ihre Perspektiven und Erfahrungen mit den Schüler*innen. Sie beleuchteten die vielen Facetten des jüdischen Lebens in Deutschland und unterstrichen die Wichtigkeit des kulturellen Austauschs für das Verständnis und die Wertschätzung einer pluralistischen Gesellschaft.
Die Veranstaltung endete mit einer offenen Fragerunde, bei der die Schüler die Möglichkeit hatten, ihre Gedanken und Fragen zu äußern. Es war eine wertvolle Gelegenheit, mehr über die vielfältige und lebendige jüdische Kultur in Deutschland zu erfahren und die Bedeutung des Dialogs und der gegenseitigen Verständigung zu betonen. Die Resonanz der Schüler war positiv, was zeigt, dass das Interesse an und das Bewusstsein für das jüdische Erbe und seine gegenwärtige Rolle in Deutschland lebendig sind. Besonders einprägsam waren die Gedanken der Gäste zur aktuellen Situation im Nahen Osten und eine Geschichte die Eliah Sakakushev-von Bismarck im Juli diesen Jahres erlebt hatte. Bei einem Besuch in Ost-Jerusalem traf er auf einen jungen Muslim der gemeinsam mit ihm auf Jerusalem schaute und sagte: Das ist unsere Stadt, deine und meine. Die Redner waren sich einig, dass es viele solcher versöhnlicher Momente braucht, damit das Leid der Menschen in der Region endlich ein Ende haben kann.