Gedenkstättenfahrt der Q2 nach Weimar / Buchenwald
Einige freiwillige Schülerinnen und Schüler der Q2 haben sich am Wochenende des 25. März bis zum 28. März 2022 zusammengefunden, um gemeinsam mit Herrn von Berswordt-Wallrabe, Frau Fischer und Frau Karacuban nach Weimar zu fahren und dort das damalige Konzentrationslager Buchenwald zu besuchen
Neben den Schülerinnen und Schülern aus Herr von Berswordt-Wallrabes Geschichtsleistungskurs, zu dem auch Schüler*innen des LMGs gehören, haben auch andere Schüler*innen außerhalb des Leistungskurses an der Fahrt teilgenommen, und so sind die drei Lehrkräfte gemeinsam mit insgesamt 18 Schülerinnen und Schülern am Freitag Nachmittag, den 25. März, vom Hauptbahnhof Richtung Weimar abgefahren.
Nach einer fünfstündigen Fahrt kamen wir spätabends in Weimar an und aßen noch etwas Kleines im letzten Restaurant, das um diese späte Uhrzeit noch geöffnet war. Dann machten wir uns auf den Weg in unsere Unterkunft. Über das Wochenende hinweg waren wir in der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar untergebracht.
Frühmorgens am darauffolgenden Samstag fuhren wir gemeinsam zum Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg. Buchenwald wurde 1937 von den Nationalsozialisten errichtet und sollte politische Gegner, Juden, Sinti und Roma, aber auch Homosexuelle und Zeugen Jehovas gefangen halten und aus der damaligen Gesellschaft ausschließen. Es ist das größte Konzentrationslager im Deutschen Reich gewesen, hier wurden über 280.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. An der Gedenkstätte wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die separat eine Führung bekommen haben. Als Einführung in die Thematik haben sich beide Gruppen einen 30-minütigen Film zu der Geschichte des Konzentrationslagers angeschaut. Unmittelbar danach hat für beide Gruppen die Führung begonnen. Dabei wurde sich stark an unseren eigenen Interessen orientiert, und so stellte sich am Ende heraus, dass die Führungen beider Gruppen völlig individuell verlaufen sind. Während sich die eine Gruppe intensiv mit einem Modell des damaligen Konzentrationslagers auseinandergesetzt hat und dabei viele Fragen stellen konnte, hat sich die andere Gruppe vor allem mit dem Außengelände,Ausgrabungen und Fundstücken, die vor Ort gefunden wurden, beschäftigt. Im Rahmen der gesamten Führung, die rund acht Stunden lang dauerte, durften wir ebenfalls das Museum besuchen und uns mit Fundstücken und individuellen Geschichten von damaligen Häftlingen auseinandersetzen.
Die Geschichte des Gedenkortes Buchenwald geht über die Zeit des Nationalsozialismus hinaus, wobei das Konzentrationslager zur Besatzungszeit der UdSSR für ihre politischen Zwecke umfunktioniert wurde. Nach einer langen aber sehr informativen und intensiven Führung waren wir gegen frühen Abend wieder auf dem Weg in die Unterkunft. Im Seminarraum haben wir uns noch gemeinsam zusammengefunden, um unsere Eindrücke aus Buchenwald zu teilen und festzuhalten.
Trotz der sehr emotionalen Thematik des Ausfluges und des gesamten Anlasses der Fahrt haben wir es geschafft, unseren Kopf freizukriegen und die Fahrt außerhalb des Besuches in der Gedenkstätte in vollen Zügen zu genießen. Mit einem gemeinsamen Volleyballspiel im Dunkeln, bei dem alle Beteiligten vollen Einsatz gezeigt haben, konnten wir den Abend ausklingen lassen.
Für manche war das Volleyballspiel des letzten Abends noch nicht genug Sport gewesen und so entschieden sich einige Lehrer*innen und Schüler*innen, dazu Sonntag morgens um acht Uhr ein wenig zu joggen. Daraufhin haben sich alle noch einmal im Seminarraum zusammengefunden, um an der Dokumentation der Eindrücke des Besuchs in der Gedenkstätte zu arbeiten. Es kam ebenfalls zu einer Volleyball-Revanche, bei der sich wieder alle ins Zeug legten.
Um den geschichtlichen Hintergrund der Stadt Weimar und ihre Bedeutung für die heutige deutsche Sprache ein wenig besser zu verstehen, haben wir noch an einer informativen Stadtführung bei schönem Wetter teilgenommen und anschließend gemeinsam in einem vietnamesischen Restaurant gegessen. So konnten wir den letzten Abend in Weimar entspannt mit der ganzen Gruppe verbringen.
Am Montag Mittag stand auch schon die Abreise aus Weimar an und eine kurze aber sehr ausgewogene Fahrt neigte sich dem Ende zu. Während wir in einigen Momenten viele emotionale Eindrucke erleben durften, konnten wir im anderen Moment all unsere Gedanken bezüglich des damaligen Konzentrationslagers und die Erlebnisse dort ablegen, um die letzte gemeinsame Zeit vor dem Abitur ausgiebig zu genießen.
Wiktoria, Q2
Unten finden Sie neben Fotos auch Texte, die im Rahmen der Fahrt enstanden sind. Wir haben uns entschieden sie in der Form in der sie verfasst wurden, ungeändert zu veröffentlichen.
Wir bedanken uns bei der Gedenkstätte Buchenwald für die pädagogische Betreuung vor Ort, bei der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf für die Vorbereitung und Beratung der Fahrt sowie bei der Bezirksregierung Düsseldorf für die Förderung der Gedenkstättenfahrt.